Ode an mich.

Inspiration, Kolumnen, Prosa

Ich habe etwas versprochen. Fast schon ein Verbrechen, was zu versprechen, was ich nicht halten kann. Doch ich will ehrlich sein mit mir und meiner Selbst. Meinen Selbstwert nicht koppeln an hinkende Vergleiche als Summe meines Aussehens, meiner Fähigkeiten, meines Jobs oder meiner Wohnung. Mein Haus, mein Auto, mein Mann. Bei den anderen ist immer alles größer, bei dir ist´s nur der Hintern. Ich verspreche, meinen Selbstwert nicht durch andere bestimmen zu lassen, was allein etymologisch schon nicht ginge. Sind die Maßstäbe doch so flüchtig wie die deren Meinung. Im stetigen Wandel und dem Streben nach Perfektion verspreche ich, das perfekte Glück mit der Imperfektion eines flüchtigen Moments zu betrügen. Ich preise die Regression zum Mittelmaß und zelebriere den Exzess. Ich mache Fehler und ich verspreche jeden einzelnen zu achten, ihn beizeiten zu verfluchen und gelegentlich ein und denselben zwei Mal zu begehen.

Ich verspreche, sie zu brechen, die Versprechen. Denn ich muss die Konsequenz mit einer Inkonsequenz hintergehen. Und das solange bis sie halten, die Versprechen. Und das ist auch wieder konsequent. Irgendwie.

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© Julia