Slippery when wet.

Kolumnen

Man klammert sich am Konjunktiv fest. Hätte, wäre, könnte. Morgen. Vielleicht. Die Türe stets einen Spalt weit offen. Für die Flucht zurück in die Comfort Zone. In das Bett mit der durchgelegenen Matratze. Wenn die Veränderung zu viel wird, das Leben schneller passiert als die Sojamilch für den Matcha Latte aufgeschäumt ist. Wenn man plötzlich nach A auch B sagen muss, weil das nun mal die Konsequenz ist. Auch wenn man als Generation Y Kiddo in einem Meer aus Optionen schwimmt und das Commitment nur als dunklen Schatten an der Wasseroberfläche wahrnimmt. Weil man Dinge auch einfach mal machen muss. Und aushalten. Wenn es ist, wie es ist. Denn nicht nur Mutti hat (fast) immer recht, sondern auch das Leben im Allgemeinen.

Zugegeben, das erfordert schon etwas Mut. Aber sag, wann haben wir den denn verlernt? Mit 5 Jahren sind wir völlig sorgenfrei auf hauchdünn zugefrorene Seen gekraxelt, uns an Ästen dünn wie Kate Moss´ Ärmchen gehangelt und uns gefühlt wie Jane. Und heute fragen wir uns bloß noch wo Tarzan geblieben ist? Während wir mit Netflix und wifi in unserer Homebase verweilen. Früher war alles besser. Ja ja, been there, done that. Netflix is super. Kennen wir alle. 10 Stunden-Tag, doofes Meeting, Kaffee alle und dann auch noch Regen. Ne. Echt jetzt. Da ist Option 1-10 die Couch.

Und ich verstehe dich. Wenn du dann an der Bar stehst und dir einen Gin Tonic bestellst, der so schal schmeckt wie sich dein Herz anfühlt. Kommt ja nicht von ungefähr. Denkste dir. Hat die Evolution ganz gut eingefädelt. Biochemisch ist Herzschmerz nämlich mit kaltem (!) Heroinentzug zu vergleichen. Braucht man jetzt nicht unbedingt. Logische Konsequenz. Herz zu. Netflix an. Easy. Aber sag, wie lange kannst du in dieser Blase leben? Platzen nicht alle Blasen irgendwann? Die dot-com oder die Immobilienblase oder manchmal halt auch die Seifenblase. Slippery when wet. Wusste schon Jon Bon Jovi. Vorsicht rutschig. Ruft´s noch ehe man der Länge nach auf den zerplatzen Träumen dahin schlittert. Da schürft man sich dann ganz fürchterlich die Knie auf und wenn man nicht aufpasst – und den Kopf immer schön hoch hält, das Kinn gleich noch mit dazu. Aua.

Du, ich kenn das. Aber zurück in die Zukunft ist keine Option. Weder bei Netflix noch in echt.

Wenn du sitzt, bangst und hoffst. Mit wunden Fingern vom zappen und swipen. Und sich die Gedanken in den Spinnweben in deinem Gedankenkarussell verheddern. Wenn du im Sumpf des Konjunktivs zu ersticken drohst, ist es Zeit für Futur II.

Denn aus jedem Kokon wird ein wunderschöner Schmetterling geschlüpft worden sein.

Learning to fly.

 

© Julia

 

Kein Kochblog!

Inspiration

Diese Inspirations-Kategorie auf dem Blog habe ich eingerichtet, um allem was mir sonst noch so einfällt oder in Zukunft einfallen wird, einen inspirierenden Rahmen zu geben. Man lässt sich ja gerne mal ein Hintertürchen offen. Ich sowieso.

Deshalb ein kleiner Post, ohne große Worte. Bilder sagen ja sprichwörtlich mehr.

fisch Apropos Meer. Das ist ein fangfrisches Fischfilet, welches ich mit Zitronen, Thymianzweigen, etlichen Knoblauchzehen (nein, ich erwarte keinen Besuch mehr), Meersalz und ein bisschen von dem guten Olivenöl im Ofen gegart habe.

Dazu gibt´s lecker Bulgur mit frischen Pilzen vom Markt, in Weisswein-Frischkäse-Zitronen-Sauce. Ziemlich lecker das Ganze.

 

Dazu trinke ich ein kühles Glas Riesling. Jetzt!

 

Happy Weekend 😉

 

© themagnoliablossom