Alter Ego

Inspiration

Alexa Karolinski hat die großartige und auch irgendwie angsteinflößende Erfindung der New Yorker Professorin Sabine Seymour in einem Kurzflim wunderschön inszeniert. Es geht um einen zunächst gewöhlich scheinenden BH, der sich im Laufe des Films zu einer Art Alter Ego entwickelt und als Stimme aus dem Off immer wieder zum Nachdenken anregt. Übrigens toll gespielt von Mark Ronsons Schwester Annabelle Dexter Jones. Was ziemlich futuristisch klingt, könnte schon bald Alltag sein, wenn es nach Sabine Seymour geht, die mit ihrem Startup SUPA.ai genau das produziert. Sprechende Kleidung. Eingewebte Sensoren als Schnittstelle zwischen Mode und Technik ermöglichen ein Sammeln wichtiger körperbezogene Messergebnisse und künstliche Intelligenz ermöglicht es, die Daten zu interpretieren. Venetzt mit anderen Faktoren können diese Ergebnisse Bewegungen und Gesten der Träger deuten und so tatsächlich zu einem Alter Ego werden.

 

Bei aller Zukunftvision und Science-Fiction-Feeling zeigt der Film vor allem etwas, was uns inbesondere in der stressigen Vorweihnachtszeit ein bisschen abhanden gekommen zu sein scheint. Achtsamkeit, für die kleinen Dinge und unser Umfeld. Anhalten. Zuhören. Weiter laufen, aber nicht davon.

Denn es ist ja so: Bei all dem Streben nach Perfektion, der Selbstoptimierung und dem ultimativen Glück verpassen wir nämlich ganz schön oft ganz schön viel, während unsere Augen auf diversen Bildschirmen kleben.

Was wäre, wenn es tatsächlich ein unsichbare Stimme gäbe, die uns tagtäglich mit unseren so herrlich festgefahrenen Marotten konfrontiert?

 

„We are disconnected in all kinds of ways and we hardly ever realize it“

 

 

 

 

2 Gedanken zu “Alter Ego

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